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Justice 4 Mouhamed!

Reflexionstext und Bilder unten

Aufruf

Am Montag, den 15.08.2022 veranstalten Copwatch Leipzig und Aktion Antifa Leipzig eine Demonstration “Gegen tödliche Polizeigewalt #justice4mouhamed”. Diese startet um 19.00 Uhr am Rabet und läuft ab 19.45 über den Augustusplatz und Markt zur Dimitroffwache. Die Schlusskundgebung soll ca. 21.00 beendet werden.

Anlass ist die Tötung von 4 Personen durch die Polizei innerhalb von einer Woche. Besonders hervor sticht dabei der Fall des suizidalen 16-jährigen Mouhamed, der nach dem Einsatz von Pfefferspray und Taser durch mehrere Schüsse mit einer Maschinenpistole getötet wurde. Dabei waren 11 Polizist:innen im Einsatz, die alle ihre Bodycams ausgeschaltet hatten.¹

Die Veranstaltung soll ein würdevolles Erinnern an die Gestorbenen ermöglichen. Gleichzeitig sollen mit Nachdruck strukturelle Veränderungen bei der Polizei gefordert werden: der Umgang mit psychisch kranken Menschen führt immer wieder zu Todesfällen, sodass es eindeutig Alternativen zur Polizei bedarf, desweiteren muss eine konsequente Aufklärung von Polizeigewalt und Todesfällen betrieben werden. Diese Reformforderungen sind eingebettet in das Ziel, langfristig andere Lösungen für die Herstellung von Sicherheit und Gerechtigkeit in der Gesellschaft zu etablieren. Diese sollen, statt mittels Strafe und Gewalt durch eine militarisierte und vergeheimdienstlichte Polizei, auf sozialer Sicherheit, mediationsbasierten und transformativen Konfliktlösungsverfahren sowie Wiedergutmachungsbestrebungen beruhen.²

Aktuelle Informationen gibts auf den Blogs und Social-Media-Account von Copwatch Leipzig und Aktion Antifa Leipzig (www.copwatchleipzig.home.blog, www.aale.noblogs.org; @copwatch_le, @aktionantifale)

#NoJusticeNoPeace #AbolishThePolice!

¹https://aale.noblogs.org/am-montag-dem-08-august-erschoss-ein-polizist-in-dortmund-den-sechzehnjaehrigen-mohammed-d/

² https://copwatchleipzig.home.blog/abolish-the-police/; https://copwatchleipzig.home.blog/2021/04/23/ein-konzept-zur-abschaffung-der-polizei-in-deutschland/

Bitte schreibt uns, wenn ihr euch mit Redebeiträgen beteiligen wollt. Wir freuen uns auch über jeglichen Support, insbesondere Mobilisierung, Übersetzungen, Infrastruktur (Anlage usw. besorgen wir) und Kreatives. Bringt Kerzen und Blumen mit.

Reflexionstext, Bilder, Pressemitteilung und Übersetzungen >>>

Pressemitteilung:

English

On Monday, 15th of August 2022 Copwatch Leipzig and Aktion Antifa Leipzig organize a demonstration “Against deadly police violence #justice4mouhamed”. This starts at 19.00 at the Rabet and runs from 19.45 over the Augustusplatz and market to the Dimitroffwache. The final rally is scheduled to end around 21.00.

The occasion is the killing of 4 people by the police within a week. Especially the case of the suicidal 16-year-old Mouhamed stands out, who was killed by several shots with a submachine gun after the use of pepper spray and taser. In the process, 11 police officers were on duty, all of whom had their bodycams turned off.¹

The event is intended to enable a dignified remembrance of those who died. At the same time, structural changes in the police force are to be emphatically demanded: the handling of mentally ill people repeatedly leads to deaths, so that alternatives to the police are clearly needed; furthermore, a consistent clarification of police violence and deaths must be pursued. These reform demands are embedded in the goal of establishing other solutions for establishing security and justice in society in the long term. These should be based on social security, mediation-based and transformative conflict resolution processes, and reparations efforts, rather than through punishment and violence by a racist, militarized and secretive police force.²

For up-to-date information, check out the blogs and social media accounts of Copwatch Leipzig and Aktion Antifa Leipzig (www.copwatchleipzig.home.blog, www.aale.noblogs.org; @copwatch_le, @aktionantifale)

#NoJusticeNoPeace #AbolishThePolice!

¹https://aale.noblogs.org/am-montag-dem-08-august-erschoss-ein-polizist-in-dortmund-den-sechzehnjaehrigen-mohammed-d/ (German)

² https://copwatchleipzig.home.blog/abolish-the-police/; https://copwatchleipzig.home.blog/2021/04/23/ein-konzept-zur-abschaffung-der-polizei-in-deutschland/ (English and German)

We are asking for support: speeches, creative actions, any kind of contributions to make this a powerful and dignified event. Bring candles and flowers.

Arabic

French

Lundi 15 août 2022, Copwatch Leipzig et Aktion Antifa Leipzig organisent une manifestation “Contre les violences et assassinats policières #justice4mouhamed”. Celle-ci débutera à 19:00 à Rabet (près d’Aldi) et se poursuivra à partir de 19:45 sur Augustusplatz et Markt jusqu’à Dimitroffwache.

Cette manifestation est organisée à l’occasion de l’assassinat de quatre personnes par la police en l’espace d’une semaine. Le cas du suicide de Mouhamed, 16 ans, qui a été tué de plusieurs coups de feu avec un fusil à pompe après l’utilisation d’un spray au poivre et d’un taser, se démarque particulièrement.

#NoJusticeNoPeace #AbolishThePolice !

Reflexionstext

Am Montag, den 15.8.22 versammelten sich 500 Leute im Leipziger Osten, um ihre Wut, Trauer und Enttäuschung darüber zum Ausdruck zu bringen, dass die deutsche Polizei 4 Menschen innerhalb einer Woche getötet hat. Unter dem Motto “Gegen tödliche Polizeigewalt” gedachten wir den Betroffenen und ihren Angehörigen und Familien. Gleichzeitig forderten wir nachdrücklich strukturelle Veränderung bei der Aufarbeitung solcher Todesfälle und ganz grundsätzlich Alternativen im Umgang mit sozialen Konflikten zur Herstellung von Sicherheit und Gerechtigkeit für ALLE.

Bei der Auftaktkundgebung gab es eine Gedenkstätte mit Blumen und Kerzen für die 4 Getöteten der vergangenen Tage und andere von der Polizei Getötete. Es wurde eine Schweigeminute abgehalten. Dann zogen wir über die Eisenbahnstraße in die Innenstadt bis vor die zentrale Polizeiwache in der Dimitroffstraße.

Die Polizei trat von Anfang an mit einer, besonders für den Anlass, provokativen Präsenz auf und verfolgte eine Null-Toleranz-Politik, die jeden möglichen Bagatellverstoß sofort mit voller Härte versuchte zu ahnden. So wurde die ganze Zeit gefilmt, wegen angeblicher Vermummung, die weitesgehend nur aus Coronamasken und Kapuzen bestand, wegen eines Bengalos die ganze Versammlung über einen längeren Zeitraum aufgehalten und die Abschlusskundgebung umzingelt. Wir forderten die Polizei mehrfach auf, sich deeskalativ und dem Anlass angemessen zurückzuhalten, doch war der Eindruck, dass die Leipziger Polizei die Kritik und die Forderung ihrer Abschaffung nicht aushalten und sich dafür an unserer Gedenkkundgebung rächen wollten. 

Geht zum EA oder zur Roten Hilfe, wenn ihr betroffen von Repression seid!            

Unter den aktuellen Umständen, dass die Polizei sehr repressiv jeder Kleinigkeit nachgeht, bitten wir alle Aktivisti abzuwägen, inwiefern eine Vermummung (über Cap/Kapuze/Mütze und Coronamaske hinaus) notwendig ist oder dies nicht vielleicht auch Selbstzweck sein könnte. Oft wird die Demo für das Verhalten Einzelner zur Rechenschaft gezogen. Wir stehen solidarisch zusammen und wollen in keinem Fall das Vorgehen der Polizei rechtfertigen. Doch das eigene Verhalten auf Demos sollte, in Hinblick auf die damit auch einhergehende Verantwortung, reflektiert werden, um unnötige Nachteile zu vermeiden. Hier geht es auch um Solidarität mit Menschen, die aus verschiedenen Gründen (Einschränkungen, unsichere Aufenthaltstitel, Traumata, etc.) von Repression besonders gefährdet sind.     

Folgendes wollen wir für nächste Aktionen mitnehmen: 

Die organisierenden Gruppen hätten sich etwas besser absprechen sollen, welcher Charakter der Veranstaltung gegeben werden soll und wie dann entsprechend mobilisiert wird. Menschen sollten sich vorher auf einen ungefähren Modus einstellen können.

Insbesondere der vordere Teil der Demo hätte langsamer laufen müssen, damit auch mobilitätseingeschränkte Menschen an dieser bis zum Ende teilnehmen können. 

Auch werden wir unsere Playlist überarbeiten und beim nächsten mal sensibler auf die Inhalte der Lieder und ihre Angemessenheit in Bezug auf den konkreten Anlass schauen.

[Ergänzung September 2022]: Auch wurden wir darauf hingewiesen, dass sich in der Mobilisierung und dem militanten Auftreten während der Demo ein rassistisches “white centering” ausdrückte, da im Mobi-Video vornehmlich Gewalt gegen weiße Linke zentriert wurde und durch das Zünden von Pyrotechnik eine Gefährdung und damit potentielle Ausschließung von Marginalisierten verstärkt wurde.

Wir bedanken uns erneut bei allen, die die spontane Demo möglich gemacht haben und so ein starkes Zeichen der Solidarität gesetzt haben. In vielen Städten wie Dortmund, Berlin, Hamburg und Köln finden bzw. fanden ebenfalls Demos zum Anlass der polizeilichen Tötungen statt. Wir sind viele und wir werden keine Ruhe geben: #NoJusticeNoPeace #AbolishThePolice! 

alle Bilder credits @richtig_tom

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